Enterprise Architecture meistern: Clean Core mit SAP
Wie du von monolithischem ERP zu einer wendigen, wertorientierten Architektur mit SAP BTP, LeanIX & Signavio wechselst – ohne Kontrollverlust.
Enterprise Architecture Framework – Überblick
Dieser Überblick zeigt, wie sich bekannte Frameworks gezielt kombinieren lassen: TOGAF liefert die Methode, ArchiMate die Sprache, BPMN/DMN beschreiben Abläufe und Entscheidungen, SAP EAF konkretisiert Leitplanken für Clean Core und BTP. Die folgende Darstellung hilft dir, je nach Ziel (Transformation, Betrieb, Security, Modellierung) schnell das passende Set auszuwählen.
- EA ist nicht mehr Doku, sondern Steuerzentrale deiner Transformation – mit klarem Fokus auf Business Value.
- Der Clean Core trennt stabile Standardprozesse (S/4HANA) von schneller Innovation (Side-by-Side auf SAP BTP).
- Das SAP Enterprise Architecture Framework plus Metro Map liefert Methode und Takt für Planung und Umsetzung.
- LeanIX macht die Anwendungslandschaft transparent, Signavio verbindet Prozesse und Wertströme.
- Governance über einen Architecture Board sichert Prinzipien, Guardrails und klare Entscheidungswege.
Für wen ist das relevant?
Für CIOs, Enterprise Architects, Domain Leads, Programmleiter:innen (z. B. RISE with SAP), Data & Security Verantwortliche – alle, die Geschwindigkeit, Qualität und Kosten gleichzeitig im Griff behalten wollen.
Warum jetzt? Strategischer Kontext
Der Wechsel zu Cloud, SaaS und ereignisgetriebenen Architekturen erzwingt neue Spielregeln. Mit Clean Core, BTP-Erweiterungen und einer belastbaren Governance reduzierst du Upgradekosten, beschleunigst Veränderungen und bleibst compliance-fähig.
Kosten
Weniger Individualisierung im Kern senkt Upgrade‑ und Wartungskosten. Rationalisierung eliminiert Lizenz‑ und Betriebsdubletten.
Agilität
Side‑by‑Side‑Extensions auf BTP liefern schnelle Innovation ohne Core‑Eingriff – sicher, versionierbar, skalierbar.
Compliance
Starke Governance, ADRs und Guardrails schützen Clean‑Core‑Prinzipien – auditierbar, wiederholbar, nachweisbar.
AI‑Readiness
Saubere Datenmodelle, Events und APIs sind die Basis für Analytics, GenAI und Automatisierung.
Cloud / RISE
Vom Lift‑and‑Shift zur Transformation: Instanzstrategie, Integrationsstrategie und Phasenplan aus einer Hand.
M&A
Schneller Carve‑out und PMI: Capability‑Overlap analysieren, Synergien heben, Risiken begrenzen.
Frameworks‑Überblick
TOGAF
Scope: Vollständiger EA‑Lebenszyklus (ADM).
Stärken: Methodik, Artefakte, Governance.
Wofür: Strukturierte Transformation, Architekturprozesse.
ArchiMate
Scope: Modellierung von Business‑, Applikations‑ & Technologieebene.
Stärken: Einheitliche Sprache, Traceability.
Wofür: Visualisierung & Impact‑Analysen.
Zachman
Scope: Klassifikationsschema.
Stärken: Vollständigkeitssicht.
Wofür: Strukturierte Dokumentation, Inventar.
BPMN
Scope: Prozessmodellierung.
Stärken: Standardisiert, tool‑gestützt.
Wofür: Signavio‑Prozesse, Automatisierung.
SAP EAF
Scope: SAP‑spezifische EA‑Leitplanken.
Stärken: Clean Core, BTP, Integration.
Wofür: S/4HANA, RISE, BTP‑Extensions.
ITIL / COBIT
Scope: Betrieb & Kontrollen.
Stärken: Service‑Exzellenz, Auditfähigkeit.
Wofür: Operating Model, Compliance.
Metro Map
Scope: Nicht‑lineare Umsetzungsmethodik.
Stärken: Synchronisiert Streams (Daten, Integration, Sicherheit).
Wofür: RISE with SAP Programme, komplexe Rollouts.
Kurzvergleich
TOGAF liefert die Methode, ArchiMate die Sprache, BPMN die Prozesssicht. SAP EAF erdet das Ganze für S/4HANA, BTP und Integration – ergänzt durch ITIL/COBIT im Betrieb.
Frameworks im Vergleich (Details)
TOGAF SAP‑Bezug: Mittel
- Methodik, Referenz‑Artefakte
- Governance‑Tiefe
- Wenig preskriptiv in Umsetzung
- Lernkurve
- ADM‑Phasen
- Principles, Roadmaps
- Capability‑Pläne
ArchiMate SAP‑Bezug: Mittel
- Einheitliche Sprache
- Traceability, Tool‑Support
- Modell‑Disziplin nötig
- Keine Prozessnotation
- Views/Viewsheets
- Motivations‑/Realisierungs‑Sichten
BPMN SAP‑Bezug: Hoch
- Standardisiert, automation‑fähig
- Verständlich für Fachbereiche
- Kein EA‑Scope
- Braucht Governance/Versionierung
- Prozess‑Diagramme
- Rollen, Schnittstellen
Zachman SAP‑Bezug: Niedrig
- Vollständigkeit, Ordnung
- Inventar‑Sicht
- Keine Methode
- Keine Ablauflogik
- Matrix Who/What/Where/…
SAP EAF SAP‑Bezug: Sehr hoch
- Clean Core, BTP
- Integrations‑Guidance
- Starker SAP‑Fokus
- Guardrails
- Blueprints
- Integration Patterns
ITIL / COBIT SAP‑Bezug: Hoch
- Service‑Exzellenz
- Audit/Kontrollen
- Kein Architektur‑Zielbild
- Service-Prozesse
- IT-Policies
- KPIs & Metriken
- Service-Kontrollen
Metro Map SAP‑Bezug: Hoch
- Streams synchronisieren
- Abhängigkeiten sichtbar
- Disziplin nötig
- Kein Standard
- Stationen/Streams
- Meilenstein‑Netze
SAFe SAP‑Bezug: Mittel
- Value Streams
- Lean Budgets
- Komplex, Rollout‑Aufwand
- Program Kanban
- PI‑Pläne, ART‑Artefakte
IT4IT SAP‑Bezug: Mittel
- End‑to‑End Liefermodell
- Schnittstellen/Contracts
- Fokus IT‑Betrieb
- IT Value Streams
- Functional Components
- Service Contracts
C4‑Model SAP‑Bezug: Mittel
- Kontext bis Code‑Level
- Klarheit
- Kein Prozess/EA‑Scope
- Kontext/Container
- Komponente/Code
DMN SAP‑Bezug: Mittel
- Klare Business‑Regeln
- Automatisierbar
- Begrenzte Abdeckung
- Governance nötig
- DRD
- Decision Tables
DDD SAP‑Bezug: Mittel
- Bounded Contexts
- Klares Verantwortungsmodell
- Hohe Domänenkenntnis erforderlich
- Context Maps
- Ubiquitous Language
NIST CSF SAP‑Bezug: Hoch
- Kontrollen, Risikomanagement
- Reifegrad
- Kein EA‑/Prozessfokus
- Security Policies
- Risikobewertungen
- Kontroll-Mappings
- Reifegrad-Assessments
ISO/IEC 42010 SAP‑Bezug: Mittel
- Grundprinzipien
- Stakeholder-orientiert
- Abstrakt
- Keine Umsetzungsmethode
- Architecture Viewpoints
- Architecture Views
- Concerns & Stakeholders
Wesentliche Unterschiede
- TOGAF vs ArchiMate: Methode/Prozess vs. Sprache/Modell. Zusammen ergeben sie Governance + Visualisierung.
- BPMN vs DMN: Abläufe vs. Entscheidungen. Kombination für automatisierte Prozesse.
- SAP EAF vs generische EA‑Frameworks: SAP‑spezifische Leitplanken vs. allgemeine Prinzipien.
- ITIL/COBIT vs SAFe: Betrieb/Kontrollen vs. Wertstrom‑basierte Umsetzung.
- DDD/C4 vs BPMN/ArchiMate: Domain‑/Architektur‑Schnitt vs. Prozess/EA‑Dokumentation.
- IT4IT vs NIST CSF: IT‑Liefermodell vs. Security‑Kontrollrahmen.
Frameworks‑Vergleich (Radar)
Clean Core – Der vollständige Ansatz für eine stabile, wartbare und zukunftssichere SAP‑Landschaft
Der Clean‑Core‑Ansatz ist ein zentraler Erfolgsfaktor für jede SAP S/4HANA Transformation. Er stellt sicher, dass Prozesse, Technik, Daten und Integrationen so gestaltet sind, dass das System stabil bleibt, Cloud‑Innovationen genutzt werden können und spätere Upgrades ohne teure Nacharbeiten funktionieren. Die folgenden vier Bausteine bilden zusammen ein vollständiges Clean‑Core‑Framework.
1. Functional Clean Core
Ziel
Prozesse nah am SAP‑Standard halten und übergreifend harmonisieren.
Was gehört dazu?
- Standardprozesse übernehmen statt neu entwickeln
- Harmonisierung gleicher Prozessvarianten über alle Bereiche
- End‑to‑End Verantwortung je Prozess definieren
- Verwendung von SAP Best Practices und Model Company
- Klare Fit‑to‑Standard‑Entscheidungsregeln
Wie setzen wir es um?
- Fit‑to‑Standard Workshops in allen Fachbereichen
- Nutzung vorkonfigurierter Best‑Practice‑Szenarien
- Governance Board für Abweichungen vom Standard
- Nutzung von Signavio oder SolMan zur Prozessdokumentation
Nutzen
- Weniger Komplexität
- Schnellere Release‑Zyklen
- Reduzierte Fehleranfälligkeit
- Höhere Transparenz über End‑to‑End‑Prozesse
2. Technical Clean Core
Ziel
Keine Eingriffe in den SAP‑Kern. Erweiterungen bleiben upgrade‑sicher und sauber entkoppelt.
Was gehört dazu?
- Keine Modifikationen im S/4HANA‑Kern
- Nutzung stabiler APIs statt direkter Änderungen
- Side‑by‑side Erweiterungen auf SAP BTP
- Moderne Erweiterungstechnologien (CDS Views, RAP, Key User Extensibility)
- Klare Trennung zwischen Standard und Eigenentwicklung
Wie setzen wir es um?
- Architekturvorgaben für Entwickler und Partner
- Entwicklung neuer Funktionen via BTP oder In‑App Extensibility
- Governance‑Prozess für Erweiterungen ("Extension Board")
- Dokumentation aller Erweiterungen in einem Extension Repository
Nutzen
- Upgrade‑Sicherheit über viele Jahre
- Höhere Stabilität und weniger Störungen
- SAP‑Innovationen können sofort genutzt werden
- Reduzierter technischer Schuldenberg
3. Data Clean Core
Ziel
Datenqualität, Datenmodell und Governance eindeutig geregelt und sauber.
Was gehört dazu?
- Harmonisiertes Stammdatenmodell für alle Geschäftsbereiche
- Klare Data Owner und Data Stewards
- Bereinigung von Altlasten, Dubletten und Inkonsistenzen
- Nutzung von SAP MDG oder Data Governance Frameworks
- Regeln für Datenpflege, Berechtigungen und Monitoring
Wie setzen wir es um?
- Etablierung eines Data Governance Boards
- Data Cleansing Kampagnen vor und während der Transformation
- Einführung klarer Datenstandards und Validierungsregeln
- Proaktive Datenqualitäts‑Messung (KPIs, Dashboards)
Nutzen
- Höhere Automatisierung und weniger manuelle Eingriffe
- Bessere Entscheidungsqualität
- Grundlage für KI, Analytics und Prozessautomatisierung
- Reduzierte Fehler und Rückfragen im Tagesgeschäft
4. Integration Clean Core
Ziel
API‑basierte, transparente und stabile Integrationsarchitektur.
Was gehört dazu?
- Nutzung standardisierter APIs aus dem SAP API Business Hub
- Vermeidung von Punkt‑zu‑Punkt‑Verbindungen
- Event‑driven Integration (z. B. SAP Event Mesh)
- Nutzung der SAP Integration Suite
- Saubere Dokumentation, Monitoring und Ownership der Schnittstellen
Wie setzen wir es um?
- Architektur‑Blueprints und Integrationsrichtlinien
- Einrichtung eines API‑Katalogs (Versionierung, Transparenz)
- Integration Owner Rollen festlegen
- Betrieb und Monitoring über SAP Integration Suite
Nutzen
- Weniger Ausfälle durch robuste Integration
- Schnellere Anbindung neuer Systeme
- Transparenz über alle Schnittstellen
- Leichtere Wartung und geringere Betriebskosten
Warum das Zusammenspiel aller vier Bausteine entscheidend ist
Ein Clean Core entsteht nur dann, wenn Functional, Technical, Data und Integration zusammenspielen. Isolierte Maßnahmen reichen nicht. Erst das Zusammenspiel schafft:
- eine stabile S/4HANA‑Landschaft
- geringere Kosten über die gesamte Laufzeit
- klare Verantwortlichkeiten
- höhere Geschwindigkeit in Projekten
- sofortige Nutzung neuer SAP‑Innovationen
- eine echte Cloud‑Readiness
Empfehlung: Governance & Rollen
- Process Owner (End‑to‑End Verantwortung)
- Technical Owner / Lead Architect
- Data Owner / Data Steward
- Integration Owner
- Clean Core Board – zentrales Entscheidungsgremium
Leitprinzip
Clean Core heißt: Standard first. API first. Data first. Cloud first. Nur so bleibt SAP S/4HANA langfristig stabil, wartbar und zukunftsfähig.
Fähigkeitslandkarte
Starte mit „Priority‑1“ Datenobjekten (z. B. Business Partner, Sales Order) und klarem Ownership. Ergänze Business‑Rollen und Fiori‑Apps, um echte Nutzbarkeit sicherzustellen.
Referenzarchitektur: Ebenen
Business / Prozess
- Value Streams & Capability Map als Leitstern für Investitionen.
- Signavio‑Prozesse an KPIs und Rollen ausrichten.
- ADR‑gestützte Entscheidungen transparent halten.
Application / Integration
- S/4HANA als stabiler Kern, Erweiterungen Side‑by‑Side auf BTP.
- Integration via SAP Integration Suite, Events, APIs.
- LeanIX‑gestützte Rationalisierung und TCO‑Kontrolle.
Data / Analytics
- Gemeinsamer Metadaten‑Katalog für Kern‑ und Erweiterungsobjekte.
- Datenqualität, Lineage, Self‑Service Analytics.
- ESG‑Kennzahlen bis Auditfähigkeit durchmodellieren.
Technology / Cloud / Edge
- Cloud‑First‑Prinzipien, Automatisierung, Observability.
- Skalierbare Plattformdienste (BTP, Datenspeicher, Runtime).
- Guardrails für Kosten, Sicherheit, Verfügbarkeit.
Security / Compliance
- IAM, Secrets, Verschlüsselung, Least Privilege.
- Policies, Kontrollen, Nachweisbarkeit (z. B. ADR/Reviews).
- Regulatorik‑Bezug (z. B. KI‑Regulatorik, NIS2).
AI / MLOps / Governance
- Feature Stores, Modelllebenszyklus, Drift‑Monitoring.
- GenAI‑Nutzung mit Sicherheits‑ und Urheberrechts‑Checks.
- Responsible AI Policies & Freigabeprozesse.
Use Cases: Nachhaltigkeit & M&A
Nachhaltigkeitsmanagement
- Datenarchitektur: ESG‑Daten‑Lineage modellieren (Erfassung, Berechnung, Reporting).
- Lösung: S/4HANA operativ + SAP Sustainability Control Tower für auditfähige Berichte.
- Governance: Verantwortlichkeiten, Datenqualität und Nachweisbarkeit verankern.
Mergers & Acquisitions
- Carve‑out: LeanIX‑Inventory für „Blast‑Radius“ (Apps, Server, Daten) und Trennschnitte.
- PMI: Capability‑Overlap‑Analyse → Duplikate (z. B. HR) konsolidieren, Roadmap priorisieren.
- Risiko & Tempo: Guardrails, Integrationsstrategie (SAP Integration Suite) und Phasenplan.
Governance & Operating Model
Rollen & Verantwortlichkeiten (RACI‑light)
- CIO – strategische Leitlinie, Budget, Priorisierung.
- Enterprise Architect – Prinzipien, Zielbild, Guardrails.
- Data – Metadaten, Datenqualität, Zugriffsmodelle.
- Security – Policies, Kontrollen, Risiko‑Abnahmen.
- Domain Leads – Business Value, Prozessverantwortung.
- Betriebsrat – Mitbestimmung bei Rollen & Arbeitsgestaltung.
RACI Überblick
Das Architecture Board entscheidet über Abweichungen (ADRs), vergibt Freigaben und überwacht Prinzipien wie „Cloud First“, „Buy before Build“ und „Keep the Core Clean“. Projekt‑Teams sind Responsible, Domain Leads Accountable, EA/Security Consulted, Stakeholder Informed.
Policies & Standards
Verbindliche Leitplanken: Namenskonventionen, API‑Standards, Event‑Design, Datenklassifizierung, Secrets‑Handhabung, Test‑ und Releaseprozesse, Mindest‑Telemetrie und Dokumentation (ADRs).
Roadmap: Implementierung
Phase 1: Assessment
Inventar mit LeanIX, Prozessaufnahme mit Signavio, Capability Map & Instanzstrategie definieren, Clean‑Core‑Baseline, Quick‑Wins & Risiken identifizieren.
Phase 2: Pilot
Werttreiber‑Pilot (z. B. Pricing‑Logik auf BTP), Referenzarchitektur verproben, Integration & Security automatisieren, Architektur‑Board etablieren.
Phase 3: Scale
Portfolio‑Rationalisierung, Rollout nach Metro‑Map, KPI‑gestützte Steuerung, kontinuierliche Architektur (Automatisierte Checks, ADR‑Routine).
Roadmap‑Phasen (Zeit‑/Aufwandsprofil)
KPIs & Wertbeitrag
Release‑Durchlaufzeit
Betriebs‑ & Lizenzkosten
Störungen/Monat
Service‑/API‑Wiederverwendung
Abbau pro Quartal
Fachbereich‑Zufriedenheit
- Quartalsweise Portfolio‑Reviews und Architektur‑Health‑Checks.
- Monatliche Messung von Durchlaufzeit, Defektdichte, Change‑Failure‑Rate.
- Jährliche TCO‑Bewertung und Investitionsplanung nach Value Streams.
- Application Rationalization Savings (Lizenzen, Betrieb) nachgewiesen.
- Upgradekostensenkung durch Clean Core (geringere Anpassungslast).
Cadence: Monatlich (Operativ), Quartalsweise (Strategisch), Jährlich (Budget/TCO).
KPI‑Übersicht
Tools & Repositories
Weiterführende Informationen
FAQ
„Clean Core“ heißt: Du hältst den S/4HANA‑Kern frei von kundenspezifischem Code und nutzt Erweiterungen Side‑by‑Side auf der SAP BTP.
- Im Kern: Standardprozesse, Customizing, Configuration – keine Modifikationen.
- Außerhalb (BTP): Eigenlogik, Services, Regeln, UIs. Integration über stabile APIs/Events.
- Guardrails: „Buy before Build“, API‑First, versionierte Events, ADR‑Pflicht bei Abweichungen.
- Anti‑Pattern: direkte Tabellenzugriffe, harte Kopplung, UI‑„Bloat“ ohne Rollenbezug.
- Messbarkeit: Upgrade‑Dauer ↓, Change‑Failure‑Rate ↓, Wiederverwendungsquote ↑.
Ergebnis: schnellere Releases, niedrigere Upgradekosten und klare Verantwortlichkeiten.
Die Metro Map ist dein nicht‑linearer Masterplan: Sie organisiert parallele Streams und Abhängigkeiten.
- Streams: Daten/Analytics, Integration, Security/Compliance, Prozesse, Applikationen.
- Artefakte: Zielbild/Referenzarchitektur, Migrationspfade, Policies/Guardrails, ADRs.
- Cadence: 2–4‑wöchige Abstimmungen, gemeinsame Meilensteine („Stationen“).
- RISE‑Praxis: Instanzstrategie + Integrationsstrategie + Phasenplan aus einer Hand.
- Risiken: Kritische Abhängigkeiten früh markieren (z. B. Stammdatenqualität, IAM).
So verhinderst du Engpässe und hältst Programme mit vielen Teilprojekten auf Kurs.
LeanIX fokussiert auf die IT‑Landkarte, Signavio auf Geschäftsprozesse und Journeys – zusammen erhältst du Ende‑zu‑Ende‑Transparenz.
- LeanIX: Anwendungen, Schnittstellen, Kosten/TCO, Risiken, Lifecycle, Tech Debt.
- Signavio: BPMN‑Prozesse, Rollen, KPIs, Pain Points, Automatisierungs‑Potenziale.
- Verknüpfung: Prozess → Capability → Anwendung/API; Impact‑Analysen bei Änderungen.
- Praxis: Synchronisiere Namensräume/IDs, automatisiere Importe (CMDB, Repos, Tickets).
Nutze LeanIX für Portfoliosteuerung und Rationalisierung, Signavio für Prozessverbesserung und Adoption.
Nur in begründeten Ausnahmefällen – bevorzugt temporär und mit klarer Rückführung.
- Erlaubt: rechtliche Vorgaben, Sicherheits‑/Audit‑Pflichten, fehlende Standardfunktion.
- Prozess: ADR mit Begründung, Risiko‑Bewertung, Befristung, Exit‑Plan, Board‑Freigabe.
- Kontrolle: Telemetrie/Monitoring, regelmäßige Review‑Termine, Alternativen prüfen.
- Priorität: Erst Standard/Config, dann BTP‑Extension, zuletzt Core‑Erweiterung.
Ziel bleibt, Modifikationen zeitnah abzubauen und wieder zum Clean Core zurückzukehren.
Die Wahl hängt von Compliance, Differenzierung und Betriebsanforderungen ab.
- RISE/SaaS: schnellere Upgrades, Kosten planbarer; gut für standardisierbare Capabilities.
- Private Cloud: mehr Kontrolle/Isolation; sinnvoll bei strengen Auflagen oder Legacy‑Abhängigkeiten.
- Entscheidungslogik: Standard → SaaS; Differenzierung → BTP/Private Cloud (Side‑by‑Side).
- Instanzstrategie: Multi‑Instanz für rechtliche Anforderungen, gemeinsame Services via BTP.
Wichtig: Clean Core wahren und Erweiterungen konsequent außerhalb des Kerns implementieren.
KI automatisiert Katalogisierung, Analysen und unterstützt das Zielbild – unter klaren Leitplanken.
- AI‑Mapping: automatische Zuordnung von Apps zu Capabilities, Erkennung von Redundanzen.
- Generative Architektur: LLMs schlagen Zielarchitekturen/Integrationsmuster vor.
- MLOps: Versionierung, Tests, Monitoring (Drift/Qualität), Freigabeprozesse.
- Governance: Responsible‑AI‑Policies, Urheberrecht/Training‑Daten, Auditierbarkeit.
Nutze KI, um EA aktuell zu halten – Entscheidungen bleiben beim Architecture Board.
Er ist die „Single Source of Truth“ für fachliche/technische Objektdefinitionen – unverzichtbar bei Clean Core.
- Inhalte: Business‑Definition, Datentyp, Prozess‑Relevanz, Daten‑Owner, Qualitätsregeln.
- Priority‑1 Objekte: z. B. Business Partner, Sales Order – zuerst vollständig definieren.
- Interop: Semantische Konsistenz zwischen Kern und BTP‑Extensions, klare API‑Verträge.
- Governance: Änderungsworkflow, Versionierung, Freigabe durch Data/EA.
So bleiben Datenflüsse nachvollziehbar und AI‑/Analytics‑Use‑Cases belastbar.
Sie verbinden Organisation, Aufgaben und Fiori‑Apps – für schlanke, relevante Oberflächen.
- Mapping: Rolle → Aufgaben/Prozesse → konkrete Fiori‑Apps & Berechtigungen.
- Nutzen: geringere Einarbeitung, weniger Fehler, klare Priorisierung für Erweiterungen.
- Vorgehen: Rollen aufnehmen, Apps konsolidieren, Überflüssiges entfernen, UX testen.
- Governance: Änderungen via Board/RACI; Dokumentation als Teil der Referenzarchitektur.
Das erhöht Adoption und vermeidet „Bloatware“ – ein Kernprinzip des Clean‑Core‑Ansatzes.